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Freistellung

Definition
Freistellung bezeichnet im HR-Kontext die vorübergehende Entbindung eines Mitarbeiters von seinen arbeitsvertraglichen Pflichten, insbesondere von der Erbringung von Arbeitsleistungen. Dies kann sowohl auf Wunsch des Arbeitnehmers als auch des Arbeitgebers geschehen und kann in verschiedenen Formen auftreten, wie z.B. bezahlte oder unbezahlte Freistellung, Freistellung während der Kündigungsfrist oder im Rahmen von Mutterschutz und Elternzeit.

Bedeutung im HR-Kontext
Freistellungen sind ein wichtiges Instrument im Personalmanagement, um auf unterschiedliche Situationen zu reagieren. Sie können in Krisensituationen, bei Krankheit, während der Kündigungsfrist oder im Rahmen von beruflichen Weiterbildungen eingesetzt werden. Freistellungen ermöglichen es Unternehmen, die Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter flexibel zu steuern und gleichzeitig deren Rechte zu wahren.

Vorteile
1. Flexibilität: Unternehmen können schnell auf Veränderungen reagieren, sei es durch Umstrukturierungen oder kurzfristige Personalengpässe.
2. Mitarbeiterwohl: Freistellungen bieten Mitarbeitern die Möglichkeit, sich zu erholen, neue Fähigkeiten zu erlernen oder persönliche Angelegenheiten zu klären, ohne den Arbeitsplatz zu verlieren.
3. Motivation und Loyalität: Die Möglichkeit, eine Freistellung zu beantragen, kann die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und die Bindung an das Unternehmen stärken.
4. Rechtliche Sicherheit: Durch eine ordnungsgemäße Freistellung können rechtliche Konflikte vermieden werden, insbesondere in Kündigungsfällen.

Herausforderungen
1. Betriebsabläufe: Eine Freistellung kann die Arbeitsabläufe stören, insbesondere wenn Schlüsselpersonen betroffen sind.
2. Kosten: Bei bezahlten Freistellungen können zusätzliche Kosten für das Unternehmen entstehen, insbesondere wenn Ersatzkräfte eingestellt werden müssen.
3. Rechtliche Rahmenbedingungen: Die Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorschriften ist entscheidend, um rechtliche Konflikte zu vermeiden.
4. Mitarbeitermotivation: Nicht alle Mitarbeiter sind mit Freistellungen einverstanden, was zu Spannungen im Team führen kann.

Best Practices
1. Klare Richtlinien: Unternehmen sollten klare Richtlinien und Verfahren für Freistellungen festlegen, um Transparenz und Fairness zu gewährleisten.
2. Kommunikation: Offene und transparente Kommunikation mit den betroffenen Mitarbeitern ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden.
3. Planung: Eine frühzeitige Planung und Organisation von Freistellungen kann helfen, Störungen im Betriebsablauf zu minimieren.
4. Feedback einholen: Regelmäßiges Feedback von Mitarbeitern kann helfen, die Akzeptanz und Effektivität von Freistellungen zu verbessern.

Fazit
Freistellungen sind ein vielseitiges und wichtiges Instrument im Personalwesen, das sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringt. Mit einer klaren Strategie, offenen Kommunikationskanälen und einem Fokus auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter können Unternehmen Freistellungen effektiv nutzen, um ihre Flexibilität zu erhöhen und gleichzeitig die Zufriedenheit und Loyalität ihrer Mitarbeiter zu fördern.

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